Regnerisches Italien und Südfrankreich

11

Tage

6

Länder

8

Orte

2937

KM

Für unseren zweiten Trip im Wohnmobil ging es im Frühjahr 2019 in den Süden. Nach ein paar Umbauten im Winter waren wir gewappnet, weiter weg zu fahren und was liegt da im Sommer näher, als das Mittelmeer. So entschieden wir uns für Italien, da es keine Weltreise ist aber doch eine kleine Herausforderung, als neuer Weltenbummler.

Vor der Abreise

Bei der Planung für das Ziel ging es uns als junge Menschen vor allem um Strand, schönes Wetter und ein bisschen Infrastruktur in der Nähe. So fiel unsere Wahl auf die Region Venezien, genauer nach Bibione.

Donnerstag, 23.05.2019 – 1. Tag

Heute stand Mittags noch die mündliche Abiturprüfung auf dem Programm, wodurch wir erst gegen 5 Uhr Nachmittags aufbrechen konnten. So konnten wir natürlich nicht die komplette Fahrt noch bewältigen, so entschieden wir uns relativ schnell nur noch an die Grenze zu Österreich zu fahren, um dort eine Nacht eine Pause einzulegen. So steuerten wir Murnau am Staffelsee an, da es am Bahnhof dort einen Stellplatz gibt. Auf dem Weg abseits der Autobahn stach uns aber noch der Starnberger See ins Auge, den wir auf eine Zigarette noch einen Besuch abstatteten und indessen noch den Sonnenuntergang über den See bestaunen konnten, bevor wir die letzten Kilometer nach Murnau starteten.

Sonnenuntergang am Starnberger See

Der einfache Parkplatz, der auch Stromanschluss anbietet, reicht locker zum Übernachten. Auch der gegen 5 stark einsetzende Busverkehr am Bahnhof störte uns nicht, da wir ja sowieso bei Zeiten aufbrechen wollten. Erst morgens, sahen wir erst die Kulisse in der wir uns befanden, einfach herrlich so aufzuwachen.

Stellplatz in Murnau

Freitag, 24.05.2019 – 2. Tag

Es dauerte etwa 5 Kaffee, bis wir wach genug waren, gegen 6 Uhr den Motor wieder zu starten und gen Süden zu düsen. Etwas kalt war es so am Rande der Alpen schon noch, so freuten wir uns schon bald, die wärmeren Gelinde Europas zu befahren.

Durch den stark einsetzenden Urlaubsverkehr ging es nur zäh voran, so zeigte die Uhr beinahe 15 Uhr, als wir das Ortsschild Bibione erreichen. Im Vorfeld haben wir auf der Fahrt mit einigen Campingplätzen telefoniert, da wir davon ausgegangen sind das relativ viel ausgebucht sein wird. Wir entschieden uns für den Campingplatz Capalonga, da er direkt an eine Lagune, wie auch an das Meer angrenzt. Nach kurzen Rundgang über den Platz entschieden wir uns für einen Stellplatz direkt an der Lagune in der ersten Reihe, bei Spaghetti Carbonara aus einem Knorr Tütchen. Am ersten Abend genossen wir den schönen Stellplatz mit der Sicht auf die Lagune, auf der auch immer mal wieder einige Boote zu sehen sind.

Sonnenuntergang über der Lagune

Das hat uns sehr gefallen, doch leider zog das fast stehende Wasser auch kleine summende Freunde an, die gute Lust hatten, uns einige große Flatschen an den Körper zu zimmern. Auch das verzweifelte Einsprühen mit Autan und diversen anderen Mitteln half nichts, so das wir schnell ins Innere flüchteten und uns mit dem Blick aus den Fenster abfinden mussten.

Samstag, 25.05.2019 – 3. Tag

Heute sind wir bei herrlichsten Wetter durch die aufkommende Wärme im Wohnmobil geweckt worden. Die Sonne stand bereits relativ hoch morgens um 10 Uhr, so dass es selbst unter der Markise im Schatten beim Frühstücken sehr warm wurde. Genau das haben wir bis dato im fernen Deutschland vermisst und genießen es ausgiebig, bis wir später zum Strand aufbrachen um dort ein bisschen Sonne zu tanken. Das Meer ist zwar noch kalt im Mai, doch der Verlockung des kühlen Nasses konnten wir nicht widerstehen.

Weitläufiger Sandstrand

Der sehr breite und weitläufige Strand lädt zu langen Spaziergängen ein. Keine riesen Wanderung entfernt nähert man sich auch schon der Strandpromenade von Bibione und dem Stadtkern. Entlang der ganzen ziemlich verlassen aussehenden großen Hotelkomplexe sammeln sich allerlei Beach Bars und Restaurants. Ähnlich wie auch im Zentrum ist die Stadt extrem geprägt durch Tourismus, gerade aus dem Deutschsprachigen Raum sind wohl viele Gäste zu erwarten, so lässt es zumindest die Speisekarten und Reklame Schilder erahnen. Die Einkaufsstraßen mit massenhaft Tourie Lädchen laden zum Flanieren und Trödeln ein, während man entlang der langen Fußgängerzone wieder in Richtung der Campingplätze läuft.

Super Eisläden in Italien

Am Campingplatz angekommen versorgten wir uns im platzeigenen Supermarkt noch mit ein paar Grundmitteln und machten noch einen kleinen Spaziergang über den Platz, bei dem wir auch noch die Pools des Campingplatzes sahen.

Nicht erschrecken – ganz normale Toiletten in Italien
Geschenke von den zahlreichen Vögeln

Sonntag, 26.05.2019 – 4. Tag

Der Sonntag startet wieder mit Frühstück am Rande der Lagune bei herrlichsten Sommerwetter.

Blick vom Steg auf unseren Platz

Nachdem wir gestern die extrem gut ausgebauten Radwege entlang des Strandes begutachtet haben, entschieden wir uns eine kleine Radtour zu unternehmen. So sind wir an Bibione vorbei in Richtung des Leuchtturms. Nur leider war aufgrund der extrem heißen Mittagssonne und unserer allgemein nicht extremen Körperfitness der Weg so beschwerlich, dass wir unsere Tour nach 6 km abbrachen und wieder den Rückweg einschlugen.

Fahrradwege sind nachts beleuchtet

Auf dem Platz ging es gleich unter die Dusche, in eines der sehr modernen Sanitärhäuser auf dem Platz. Einzig allein die Wasserqualität in Italien lässt uns keine Freudensprünge machen, das Wasser ist extrem glitschig. Am Abend ging es nochmal in die Stadt, in der zur gleichen Zeit auch noch zufällig das größte Amateur Beach Volleyball Turnier in Europa war in das am Abend noch ein kleines Festival drangehangen wurde. Das schauten wir uns natürlich auch an.

Beachvolleyball Turnier

Abends am Wohnmobil mussten wir leider feststellen, das der Wetterbericht für die kommenden Tage in ganz Italien auf Herbst umgestellt hat. Täglich sollten bei Höchstemperaturen um die 12 Grad um die 30 Liter kommen. So entschieden wir uns, dank der Flexibiltät des mobilen Reisens zur Flucht, doch die sollte weiter ausfallen als erst gedacht, da sich das Regengebiet von Kroatien, über ganz Italien bis hin zum Östlichsten Teil Frankreichs erstreckte.

Montag, 27.05.2019 – 5. Tag

Deswegen stand für heute wieder ein ganzer Batzen Kilometer auf dem Plan, so das wir morgens um 9 nach einem weiteren Frühstück am Wasser in Richtung Frankreich starteten. Die Fahrt lief zwar flüssig, aber trotzdem summierten sich die Gesamt Kilometer des Tages auf etwa 700 Kilometer, so dass wir erst gegen 16 Uhr abends in der Gegend der Cote d’Azur ankamen. Erstes Ziel sollte hier Nizza werden, doch leider fanden wir weder den ausgeloteten Stellplatz, noch kamen wir mit den enorm hektischen Stadt – und Feierabend Verkehr in einer französischen Metropole im Zusammenhang mit unseren Auto klar, dass wir entschlossen schnell wieder in Richtung ländlichere Gegend zu fliehen, Doch dort ging das Vergnügen richtig los, da die meisten Campingplätze alle ausgebucht oder nicht mehr offen waren. Unsere Fahrt ging an der Küste entlang nach Saint Maxime, ein kleines Städtchen auf einen Wohnmobilhafen. Die Uhr zeigte mittlerweile 9 Uhr Abends und der anstrengende Tag hing uns in den Gliedern, also gingen wir relativ zeitig ins Bett um Fit für den morgigen, hoffentlich sonnigen Tag zu sein.

Unser Besuch
Abends in der Nähe von Saint Maxime

Dienstag, 28.05.2019 – 6. Tag

Am heutigen Tag ging es für uns entlang der herrlichen Küstenstraßen, auf denen man keine Höhenangst haben sollte, nach Cannes, genauer gesagt in ein kleines Vorörtchen namens Mandelieu. Die Küstenstraße verlangen gerade dem Fahrer viele Nerven ab, jedoch bieten sie auch herrliche Bilder und Ausblicke von den steilen und steinigen Klippen hinunter ins hellblau Meer.

Von unserem kleinen aber sehr süßen Campingplatz Les Cigales in Mandelieu sind wir mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren um uns typisch französisch mit Baguette und Wein einzudecken, um den Abend Stilecht französisch vor dem Wohnmobil zu verbringen.

Mittwoch, 29.05.2019 -7. Tag

Bei herrlichsten Wetter startet unser Tag mit den Rädern in Richtung der Filmfestspiel Stadt Cannes. Auf dem Weg dort hin über den einigermaßen ausgebauten Fahrradweg machten wir hin und wieder Halt an den schönen Stränden, an denen wir nun zum zweiten Mal in diesen Urlaub baden waren. Das Wasser allein betrachtet vermittelt keinen europäischen Eindruck, da es sehr klar und eine hellblaue Farbe an den Tag legte.

Das Abtrocknen wurde rasant schnell ordnungsgemäß durch die warme Mittagssonne erledigt, so dass wir gleich mit dem Radel weiter in Richtung Cannes fahren konnten. Nach einer kurzen Fahrt sind wir am Hafen von Cannes angekommen und konnten uns gemütlich durch die engen stilvollen Einkaufsstraßen treiben lassen. Das Stadtbild ist sehr schön, man sieht das es das europäische Aushängeschild im Bezug auf Film und Fernsehen für die ganze Welt darstellen soll. An den Hügeln abseits des Strands schlängeln sich etlich kleine Gässchen entlang, in denen ein Restaurant nach dem anderen auf Besucher wartet.

Zahlreiche Gastronomen und Einzelhändler tummeln sich aber auch entlang der belebten strandnahen Stadtgegend, wodurch unsere Abendbrotsgestaltung schnell Gestalt annahm, im Form eines Besuchs bei einem Burgerrestaurant namens New York – New York, das erstaunlicherweise trotz des Bekanntheitsgrades der Stadt und den an der Wand hängenden Bilder von hochkarätigen prominenten Besuchern relativ günstig war. Wir fuhren mit vollen und gestärkten Magen zurück zum Campingplatz und ließen den Abend bei leichten Grollen und Blitzen in der Ferne ausklingen.

Abendliche Stimmung am Strand

Donnerstag, 30.05.2019 – 8. Tag

An diesem Tag machten wir es wie die Reichen und schönen dieser Welt. Nachdem Besuch von Cannes, fahren sie zum Urlaub machen nach Saint Tropez, das nur 50 km entlang einer Kurvenreichen Klippenstraße, oder 60 km über die Strecke im landesinneren durch Berge und Täler und großen Wäldern. Einziger Unterschied zwischen uns und den gut betuchten ist, das wir mit dem Wohnmobil von Campingplatz zu Campingplatz fahren und sie mit der Yacht von Hafen zu Hafen.

Wir entschieden uns für den Campingplatz Les Mures in Port Grimaud, der einer der schönsten hergerichteten Plätze der Reise war, was aber wohlmöglich auch an seiner Lage liegt. Der Campingplatz ist ausgestattet mit eigenen Restaurant, noblen Sanitären Anlagen und eigenem Strand inklusive Beachbar. Es gibt auch diverse High Class Plätze direkt am Strand, aber leider waren diese schon komplett ausgebucht.

Wir entschieden uns für diesen Tag, Saint Tropez einen Besuch abzustatten, das mit dem Fahrrad innerhalb einer guten halben Stunde zu erreichen war. In Saint Tropez wird man direkt mit sehr vielen teuren Autos und natürlich auch mit vielen luxuriösen Hotels empfangen.

Die Stadt an der Cote d’Azur prahlt förmlich mit ihren Ruf, so dass man für zwei Kugeln Eis hier schon mal 10 Euro bezahlen muss. Einen H&M oder ähnliches sucht man hier auch verzweifelt, aber dafür bietet sich oft die Möglichkeit, bei teuren Designer 5-Stellige Beträge für ein Kleidungsstück auszugeben. So propagieren es zumindest die Schaufenster, denn im Ladeninneren waren wir nicht, da bei den meisten Läden bereits an der Tür Security wartet und die Kunden auscheckt. Am Abend gingen wir zum Yachthafen, an dem sich viele Restaurants befinden.

Leider sprach uns nichts davon an, es fühlt sich an als wäre diese Stadt für uns Normalos nicht gemacht. Kurz bevor wir aufbrachen traf eine Yacht ein, die wir tags zu vor auch schon in Cannes bestauen konnten.

Die Verfolger Yacht

Das ganze Feeling in der Stadt, das Luxuriöse und Glamouröse ist rein gar nichts für uns, wir fühlten uns teilweise sehr unwohl, bei Begegnungen mit anderen Besuchern der Stadt, die wahrscheinlich aufgrund der Filmfestspiele in Cannes in der vorangegangen Woche sich hier befanden und sehr ausgefallene aber wahrscheinlich auch sündhaft teure Kleidungsstile aufwiesen. Auf dem Heimweg kamen wir noch an einem Club vorbei, haben kurz überlegt mal wieder Party zu machen, doch die Gästeliste auch hier ist etwas ausgefallener. Alles was Rang und Namen hat war hier in diesem Club schon zu gegen und ich denke das die heutige Veranstaltung mit David Guetta und dergleichen für uns keine Zutrittbefugnis gehabt hätte.

Also aßen wir daheim vor dem Wohnmobil und waren froh, diesem Luxus entflohen zu sein.

Freitag, 31.05.2019 – 9. Tag

Nach dem Trubel des gestrigen Tages genossen wir heute die französische Sonne am Strand des Campingplatzes. Bei herrlichsten Sonnenschein und einem für Europa überirdisch sauberen und klaren Meer holten wir uns den Sonnenbrand des Todes. Die Ruhe tat heute mal richtig gut um mal wieder richtig auszuspannen und neue Energie zu tanken.

Samstag, 01.06.2019 – 10. Tag

So langsam aber Sicher geht es wieder in Richtung Heimat, da die Abiturergebnisse eingeholt werden müssen. Wir machten uns auf den Heimweg, doch ließen uns gleich zu Beginn noch einmal an der Cote d’Azur für einen Tagesbesuch nieder. Monaco, besser gesagt Monte Carlo ist unser Zwischenziel. Ein Wochenende nach dem Formel 1 Grand Prix ist hier noch allerhand los, massenhaft Touristen mit Sportwagen rasen über die noch nicht ganz abgebaute Rennstrecke.

Wir suchten uns einen Parklatz, was in Monte Carlo sich nicht leicht gestaltet. Mit der App von Promobil stießen wir auf einen Busparkplatz bzw. Parkhaus, eingebaut in einen der Felsen, die die Stadt umzingeln. Für 10 Euro konnten wir hier über den Nachmittag parken, um den Stadtstaat zu Fuß zu entdecken.

Bus Parkhaus

Die Stadt bietet ähnlich wie Cannes und Saint Tropez jede Menge Luxus, aber hat einen ganz anderen Charme. Gerade mit dem prächtigen Casino und der schönen Innenstadt die große Höhenunterschiede bewältigt fühlen wir uns hier richtig wohl.

Doch leider können wir hier nur ein paar Stündchen hier verbringen, bevor wir uns nach einem Abendessen in der Stadt wieder auf die Piste begeben.

Der letzte Blick auf Monaco

Da wir erst abends gegen 8 Uhr losgefahren sind, kamen wir nur noch knapp hinter die Grenze in die Schweiz. Wir mussten uns noch eine Vignette nachts kaufen, bevor wir auf dem erstbesten Parkplatz das Bett aufsuchten.

Sonntag, 02.06.2019 – 11. Tag

Um halb 8 morgens gibt es für uns Kaffee, da der laute Autobahnverkehr im Hintergrund uns nicht so tief schlafen ließ, wie wir es gerne gewollt hätten. Wenigstens können wir so relativ zeitig vom Gotthard Pass aus starten, um schnell wieder zu Hause zu sein – aber falsch gedacht. Keine halbe Stunde nach Grenzüberschreitung nach Deutschland kommen wir von einem Stau in den anderen. Keine Ahnung warum, aber in zig Hundert Kilometer ausländische Autobahnen plagte uns nicht ein einziger Stau, kaum in Deutschland angekommen brauchen wir für die restlichen 300 Kilometer den halben Tag, so dass wir erst kurz vor 6 Uhr Abends wieder in Parkposition stehen. Aber wenigstens hat man ja im Wohnmobil viele Freiheiten im Stau als es das Auto hergeben würde. Kaffee, Kuchen und DVD’s, lassen uns selbst den längsten Stau erträglich werden. Und vor allem die Vorfreude auf die nächste Fahrt, die schon morgen wieder starten wird. Denn nach dem Abholen der Abiturnoten die uns zum eintätigen Pausieren in die Heimat gezwungen hat, geht es sofort wieder los.

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