Winterliche Weihnachtsmarkttour

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Land

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Städte

943

KM

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

Die Bibel irgendwo in den 5 Millionen Seiten

So steht es in der Bibel geschrieben und so ähnlich ist es heute auch noch, nur das in der vorweihnachtliches Zeit jedermann zu Weihnachtsmärkten rennt und zu Weihnachten direkt, jeder zu seiner Familie. Da wir unsere Familie das ganze Jahr vor der Nase sitzen haben, fliehen wir also mit der vorweihnachtlichen Weihnachtsmarkt Tour nochmal vom Alltag und machen uns auf den Weg, den Zauber von Weihnachten auf die Schliche zu kommen.

Montag, 02.12.2019 – 1. Tag

Mit der Hoffnung auf den lange Jahre vermissten Schnee starten wir unsere Reise ins südliche Deutschland, das ja eigentlich im Dezember eine gewisse Schneegarantie bietet. Es geht durch verregnetes Wetter ins Allgäu nach Kempten, dort wollen wir unseren ersten Weihnachtsmarkt dieses Jahr besuchen. Die Stadt bietet nahe der Altstadt einen kostenpflichtigen Parkplatz für Wohnmobile am Illerstadion an. Zu dessen Leid aber zu unserer Freud war leider der Automat an diesen ersten Dezembertagen defekt, so konnten wir nach telefonischer Auskunft diese Nacht kostenlos hier verbringen. Am Rande des Flusses Iller liegt der Stellplatz sehr ruhig und versteckt hinter ein paar Hecken. Der Fußmarsch von 5 Minuten hinüber über eine Brücke führt uns in die Altstadt, wo auch schon der herrlich geschmückte gemütliche Weihnachtsmarkt aufwartete. Das Bummeln durch die historische Altstadt mit ihren kleinen Gässchen ließen wir uns natürlich auch nicht entgehen, bevor wir uns auf dem Weihnachtsmarkt mit ein paar Glühwein wieder aufwärmten.

Altstadt Kempten
Weihnachtlicher Schmuck

Rathaus Kempten bei Tag
Rathaus Kempten bei Nacht

Die schöne Stadt hinterließ bei uns allemal einen bleibenden Eindruck, als wir uns abends in unsere Schlafkoje begaben, die die Gasheizung schon kuschlig warm für uns vorbereitet hatte.

Dienstag, 03.12.2019 – 2. Tag

Am morgen dieses Tages mussten wir leider feststellen, das die fast 2 vollen Gasflaschen die wir dachten dabei zu haben, doch nur noch eine halbe war. So war es bei Außentemperaturen um die minus 10 Grad mit dem Ausfall der Heizung nicht mehr ganz so kuschlig warm wie tags zu vor, ehrlich gesagt bewegte sich die Temperatur im Innern so ziemlich um den Gefrierpunkt. Da das ehrlich gesagt zu kalt für ein gemütliches Frühstück war, entschieden wir uns gleich dafür nach Sonthofen in den dort ansässigen OBI zu fahren, damit auch unsere Heizung wieder was zu tun bekommt. Die Gasflaschen wurden problemlos getauscht und mit Zuversicht auf Schnee fuhren wir in Richtung Obersdorf, welches ja für seine Wintersportstätten und dem, wie wir glaubten, zugehörigen Schnee bekannt ist. Doch leider stellten wir mit großer Enttäuschung in Obersdorf fest, das hier auch kein weißes Nass zu finden ist.

Durch einen Tipp einer netten Barfrau auf dem Weihnachtsmarkt in Kempten, wollten wir heute den Weihnachtsmarkt in Bad Hindelang besuchen. Das kleine Örtchen, das auch einen Wohnmobilstellplatz im Ort bietet, prahlt mit seinem Erlebnisweihnachtsmarkt und der, macht seinem Namen auch alle Ehre.

Blick vom Stellplatz in Bad Hindelang

Wir beide hatten bis dato noch nie einen solch schönen und urigen Weihnachtsmarkt besucht. Der relativ große Weihnachtsmarkt, der sich durch fast alle schmalen Gässchen des Ortes zieht ist nicht überlaufen und bietet alles was das Herz begehrt. Ins kleinste Detail ist er gestaltet, mit echten Tieren und alten Holzständen, die alle anders auf ihre individuelle Art und Weise mit ihren Ideen und kreativen Gestaltungen begeisterten sind nur einige der vielen Highlights auf diesem einzigarten Weihnachtsmarkt. Hier kommen wir gerne nochmal zu Besuch – und dann am Besten noch mit winterlichen Untermalung durch die weiße Pracht.

Mittwoch, 04.12.2019 – 3. Tag

Bei eisigen Temperaturen hatte die Heizung diese Nacht gut zu tun, unser Bett warm zu halten. Dennoch hat sie uns nicht im Stich gelassen und wir konnten gemütlich im Wohnmobil frühstücken.

Nach dem Frühstück ging es für uns zurück auf die Straße, auf der wir verschiedene Berge passierten und einige Höhenmeter meisterten, bis wir schließlich nach 2 Stunden Fahrt am heutigen Ziel, in Garmisch Parten Kirchen eintrafen.

Auf der Fahrt, sahen wir auch das bekannte Schloss Neu Schwanstein, doch gerade im Winter mit einem Hauch von Schnee, tummelten sich hier die Touristen nur so, dass wir nur den Blick aus der Ferne uns gönnten.

Schloss Neu Schwanstein

Die Stadt am Fuße der Zugspitze ist ein wahres Skiörtchen, überall rund um die Stadt gibt es Lifte und der Ortskern ähnelt einem Österreichischen Bergdorf. Doch leider gab es auch hier keinen Schnee für uns, weswegen auch der Skitourismus zu dieser Zeit noch nicht angekommen war und die Lifte noch still standen. Der Wohnmobil Stellplatz an der Wankbahn liegt über den Dächern der Stadt, weswegen sich hier auch ein schöner Blick auf die Berge ergibt.

Blick vom Stellplatz in Garmisch Partenkirchen

Der Platz ist angebunden an den Bus, der ausreichend oft zwischen Stadt und Platz hin und her pendelt. Die Stadt bietet zwar nur einen kleinen Weihnachtsmarkt, aber auch dieser hatte seinen eigenen Charme und konnte uns ausreichend bewirten. Auch die Stadt bietet allerhand Möglichkeiten zum Schlendern, Shoppen und Essen, darum gingen auch wir eine Kleinigkeit Essen.

Nur leider ließen wir uns, wie meistens, viel Zeit zum Essen, wodurch der letzte Bus über alle Berge war und wir leider den Fußmarsch antreten mussten, der nach dem guten Essen im Hofbräustüberl eine einstündige Herausforderung wurde. Aber so ein Verdauungsspaziergang hat ja auch was für sich.

Donnerstag, 05.12.2019 – 4. Tag

Nachdem wir unser Wohnmobil mit Frischwasser versorgt und die stinkige Brühe entsorgt haben, ging unsere Reise Weiter wieder in Richtung Norden weg von den Alpen. Der nächste Halt sollte Augsburg sein. Hier gibt es einen Stellplatz direkt an der Wertach an der Bundesstraße, ca. 1,5 km vom Ortskern entfernt. Es gibt hier Stromanschluss welchen wir zusätzlich zur Entlastung unserer Gasheizung nutzten. Nach kurzem Verschnaufen vor dem Fernseher gingen wir in die Stadt zum Weihnachtsmarkt. Dieser war aber, wie für die großen Märkte in den Städten bekannt, sehr sehr voll von Menschen. Durch das Gedränge suchten wir uns einen Weg, aber das war doch schon sehr anstrengend im Vergleich zu den vorangegangen urigen Märkten, so dass wir schnell kapitulierten und den Weg nach Hause einschlugen, um uns eine Pizza zu bestellen.

Freitag, 06.12.2019 – 5. Tag

Der Nikolaustag startet für uns am Stellplatz in Augsburg mit Kaffee und Frühstück im Wohnmobil. Frisch gestärkt ging es für uns etwa 20 Minuten westlich für einen Besuch bei meinem Bruder. Das Neubaugebiet ist noch rundum Baustelle, deshalb entschieden wir uns an diesen frostigen Morgen eine Wiese als Parkplatz zu benutzen.

Die vermeintlich gefrorene Wiese

Was wir leider nicht bedachten, das die Sonne während des zweistündigen Besuchs erwachte und die Oberfläche der gefrorenen Wiese innerhalb dieser kurzen Zeit zu einer schmierigen Schlammgegend verwandelte. Kurz nach Betreten der Wiese dachte ich mir schon, das jetzt Unangenehmes folgen sollte, doch versuchen wollte ich es trotzdem, denn heute sollte es noch zum Nürnberger Christkindls Markt gehen. Doch bereits der kleine Anstieg zum Wirtschaftsweg reichte, das sich das Wohnmobil einbuddelte und nun auch langsam auf der Hinterachse einsank, da half auch vereintes Schieben nichts, bei 3,5 to im Schlamm. Gott sei Dank ist das Neubaugebiet wie anfangs beschrieben noch eine große Baustelle, so entdeckte unsere kläglichen Versuche und unsere resignierten Gesichter so gleich ein hilfsbereiter Baggerfahrer, der Gott sei Dank auch einen Schlupf mit an Bord hatte. Der Kettenbagger hatte keine Mühe, unser Wohnmobil am Hintern zu packen und aus dem Morast wieder auf die geteerte Straße zu buchsieren, so dass wir unser mit Schlamm und Dreck eingesautes Auto gleich auf die Straße in Richtung Nürnberg bewegen konnten.

Danke an den Baggerfahrer

Dort angekommen entschieden wir uns für einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz in der Gustav Heinemann Straße, der etwa eine Stunde Spaziergang von der Innenstadt entfernt lag. Kaum richtig angekommen waren wir schon heiß auf Glühwein und Lebkuchen, das wir gleich aufbrachen zum Christkindls Markt, aber auch hier gerade zum Freitagabend war es sehr sehr gut besucht. Die großen Weihnachtsmärkte haben zwar einiges mehr zu bieten als die kleineren, aber gefallen hat es uns auf den kleinen gemütlichen besser. Die menschenüberlaufenen großen Märkte laden keineswegs zum gemütlichen Flanieren ein, hier gilt eher Ellenbogen raus und sich den Weg durch die engen Gassen vorbei an zig Menschen zu bahnen. Das hat nunmal wirklich nichts, mit der besinnlichen Weihnachtszeit zu tun, auch wenn dieser Flair mit allerlei Live Musik, kostümierten Menschen und der teils sehr schönen Deko versucht wird aufrecht zu erhalten.

So ging unser letzter Abend wieder mit der Besinnlichkeit und Ruhe in den eigenen vier Wänden zu Ende, was uns aber auch keineswegs störte.

Samstag, 07.12.2019 – 6. Tag

Zum Samstagmorgen zieht es uns wieder in die Heimat, da ja hier bei uns auch noch schöne Weihnachtsmärkte zu besuchen sind. Der kurze Weg von Nürnberg heim verlief reibungslos. Das Resumee das wir während der Fahrt festhielten ist, dass wir das auf jeden Fall im Jahr 2020 wiederholen aber diesmal die großen bekannten Märkte mit ihren Trubel meiden werden. Und das man sich nie auf gefrorene Wiesen stellen sollte. Zumindest dann nicht, wenn zu erwarten ist, das kein Bagger in der Nähe ist.

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